Es ist ein Treiben in mir – Von Tegel in den Rest der Welt

Eine Ausstellung über Alexander von Humboldt

Alexander von Humboldt, Selbstportrait, um 1814
Alexander von Humboldt, Selbstportrait, um 1814

"Es ist ein Treiben in mir ..."

Eine Ausstellung über Alexander von Humboldt im Museum Reinickendorf

 

Vom 14. Juni bi 25. August 2019

 

GalerieETAGE

Museum Reinickendorf

Alt-Hermsdorf 35

13467 Berlin

Mo–Fr & So, 9–17 Uhr

Eintritt frei

 

Recherche, Konzeption, Texte, Objekte: Sebastian Teutsch & Florina Limberg

 

Gestaltung: Jürgen Freter

Projektleitung: Dr. Cornelia Gerner


L. Bouquet nach P.A. Marchais auf Grundlage einer Skizze Humboldts: Der Vulkan Cayambe, 1810, kolorierter Kupferstich, Quelle: privat
L. Bouquet nach P.A. Marchais auf Grundlage einer Skizze Humboldts: Der Vulkan Cayambe, 1810, kolorierter Kupferstich, Quelle: privat

»Es ist ein Treiben in mir, dass ich oft denke, ich verliere mein bisschen Verstand. Und doch ist dies Treiben notwendig, um rastlos nach guten Zwecken hinzuwirken.«

Alexander von Humboldt,

23. September 1790

 

::: Alexander von Humboldt wurde 89 Jahre alt. Wie kaum ein anderer vermaß und erforschte er alles, was ihn umgab; dabei scheute er keine Mühen und Gefahren, bestieg die höchsten Gipfel, experimentierte am eigenen Körper und setzte sich Gefahren und Entbehrungen aus, um neue Erkenntnisse über Landstriche und Flussläufe, fremde Tier- und Pflanzenarten oder auch über andere Völker und deren Sprache zu gewinnen.

 

Die Ausstellung beleuchtet die verschiedenen Etappen in Humboldts Leben. Einen Schwerpunkt bildet seine Kindheit, die er in Berlin und auf Schloss Tegel verbrachte. Aber auch seine Studienzeit, die spektakuläre Reise nach Süd- und Mittelamerika sowie seine weitere Reise und Forschungstätigkeit u.a. in Paris, Berlin und durch Russland werden thematisiert.


Ausstellungsansichten:


Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland in der Urwaldhütte, Ölgemälde von Eduard Ender, um 1850, Quelle: privat
Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland in der Urwaldhütte, Ölgemälde von Eduard Ender, um 1850, Quelle: privat

»Ich habe immer große Neugier auf das, was ich am wenigsten verstehe …

Je älter man wird, desto mehr vergeudet man seine Zeit mit solcher Neugier.«

Alexander von Humboldt,

25. November 1857

 

Alexander von Humboldt wurde am 14. September 1769 in Berlin geboren und verbrachte die Sommermonate seiner Kindheit im elterlichen Schloss Tegel.

Hier wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm von Hauslehrern unterrichtet, am Tegeler See sammelte er erste Steine und Pflanzen. 1785 führte der Hauslehrer Kunth die jugendlichen Brüder in den Kreis der Berliner Aufklärung ein.

Er studierte in Frankfurt/Oder, an der Universität Göttingen, an der Handelsakademie in Hamburg und an der Bergakademie im sächsischen Freiberg. Erste Reisen an den Rhein, nach England und Frankreich weckten in ihm die Sehnsucht nach der Ferne.

Nach dem Tod der Mutter 1796 schied er nach einer frühen Karriere aus dem Staatsdienst aus, um »allein dem Studium der Natur zu leben«. Er wollte die Welt erkunden. Am 5. Juni 1799 konnte er endlich von der spanischen Küste in La Coruña ablegen. In den folgenden fünf Jahren bereiste er das Gebiet der heutigen Staaten Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Kuba und Mexiko. Die Reise machte Humboldt berühmt. Er exportierte 30 Seekisten mit botanischen, astronomischen und geologischen Schätzen und bereiste das Flussgebiet des Orinoko, um eine unbekannte Verbindung zum Amazonas zu finden.

Mit der Besteigung des Chimborazo, den man für den höchsten Berg der Welt hielt, brach er den Höhenrekord im Bergsteigen. Als überzeugter Aufklärer kritisierte er die Situation der Sklaven.

 

Zurück in Europa, begann er mit der wissenschaftlichen Auswertung der Reise in Paris. Erst 1827 kehrte Humboldt als Kammerherr nach Berlin zurück. Dort hielt er an der Universität und in der Singakademie die berühmten Kosmos-Vorlesungen. Fast 60-jährig, führte ihn seine letzte Expedition 1829 durch Russland und Sibirien. In der Folgezeit übernahm er verschiedene diplomatische Missionen.

Nach dem Tod des Bruders Wilhelm 1835 widmete er sich vor allem der Herausgabe dessen sprachwissenschaftlichen Nachlasses und arbeitete am Kosmos.

Alexander von Humboldt starb am 6. Mai 1859 in seiner Berliner Wohnung in der Oranienburger Straße.